Landesregierung will öffentliche Verpflegung auf Bio umstellen – Datengrundlagen, Konzept und Finanzierung bleiben unklar

In der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 14.12.2022 bekräftigte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte das bereits durch die letzte Landesregierung im „Niedersächsischen Weg“ vereinbarte Ziel, bis 2030 15 % Öko-Landbau in Niedersachsen erreichen zu wollen. Einen Beitrag dazu soll nach Aussage von Ministerin Staudte die gezielte Umstellung der öffentlichen Verpflegung in Schulen, Kitas und Behörden auf Bio-Lebensmittel leisten.

Grundsätzlich erbringt der ökologische Landbau wichtige Ökosystemdienstleistungen. Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngung führt zu höheren Produktionskosten und geringeren Erträgen im ökologischen Landbau, die durch staatliche Förderung teilweise ausgeglichen werden. Dennoch sind ökologisch erzeugte Lebensmittel teurer als Lebensmittel aus konventioneller Produktion.

Die aktuellen Krisen und die hohe Inflation haben nach einem jahrelangen Anstieg der Umsätze im Ökomarkt zu einem Rückgang des Absatzes von Bio-Lebensmitteln geführt. Die Menschen können sich die hohen Preise schlichtweg nicht mehr leisten.

Eine gezielte Umstellung der öffentlichen Verpflegung auf Bio-Lebensmittel könnte einen geringen Beitrag zur Stabilisierung des Marktes leisten, würde aber voraussichtlich die Kosten für die Mahlzeiten in die Höhe treiben. Kosten, die entweder durch die Behörden, Kommunen oder die Eltern der KiTa- und Schulkinder getragen werden müssten.

Ich habe deshalb beim Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nachgefragt, um mehr über betroffene Mengen und die Finanzierung des Projektes zu erfahren. Leider konnte das Ministerium meine Fragen nur unkonkret und vage beantworten. Auf dieser Basis wird die Umstellung der öffentlichen Verpflegung auf Bio-Lebensmittel aus meiner Sicht nicht gelingen.

Hier geht es zu den Fragen und Antworten als PDF:

Antworten zur Anfrage 19-00191